Reisedaten: 07.05.2022 bis 21.05.2022
Schiff: AIDAnova
Reiseroute: Hamburg (DEU) - Haugesund (NOR) - Ålesund (NOR) - Nordfjordeid (NOR) - Kopenhagen (DNK) - Kiel (DEU) - Skagen (DNK) - Oslo (NOR) - Kristiansand (NOR) - Kopenhagen (DNK) - Kiel (DEU)

14 Tage Skandinavien im Frühjahr 2022 - das war ursprünglich mal etwas anders geplant. Diese Reise sollte zunächst eine Woche durch die Ostsee gehen inkl. zwei Tagen in St. Petersburg. Da hat sich ein russischer Präsident aber überlegt sein Nachbarland anzugreifen. Alle Reedereien haben sodann nicht nur St. Petersburg aus den Reiserouten gestrichen sondern direkt alle Destinationen in der Ostsee. Somit blieb uns zur Wahl, die Reise abzusagen, umzubuchen oder das Umrouting zu akzeptieren. Wir haben uns für letztes entschieden und so ging es zwei Wochen lang nach Norwegen und Dänemark. Eine absolut gute Entscheidung aus meiner Sicht. Denn wir hatten zwei fantastische Wochen an Bord der AIDAnova mit beeindruckenden Naturerlebnissen und spannenden Städten.
Tag 1 - Hamburg / Anreise
Mit dem ICE ging es von Düsseldorf aus direkt nach Hamburg. Am Ausgang des Hamburger Hauptbahnhof begrüßte uns AIDA bereits mit einem Stand, an dem wir bereits unsere Koffer abgegeben konnten. Diese sollten wir dann später vor unserer Kabine wiedersehen. Mit nur leichtem Handgebäck hat uns der AIDA-Shuttlebus zum neuen Hamburger Cruise Center Steinwerder gebracht. Am Mittag dort angekommen bin ich doch direkt beim Check-in im Terminal einer Arbeitskollegin in die Arme gelaufen. So klein ist die Welt.
Wir sind das erste Mal auf AIDAnova, einem der größten Kreuzfahrtschiffe auf dem deutsche Markt mit einer Kapazität von über 6.600 Passagieren und einer Besatzung von 1.500. In 2022 gab es wegen Corona noch immer Beschränkungen bei der Auslastung von Schiffen, sodass deutlich weniger Gäste an Bord waren und somit alles sehr entspannt abgelaufen ist. Diesem Umstand geschuldet, gab es auch sehr attraktive Angebote zum Upgrade auf eine höhere Kabinenkategorie. Wir haben eines der Angebote angenommen und sind in einer Suite eingezogen. Zum Normalpreis würden wir einen solchen Luxus nicht bezahlen, aber bei diesem Angebot haben wir nur kurz überlegt und sofort zugeschlagen. Abfahrt in Hamburg war um 18:00 Uhr. Die beeindruckende Ausfahrt aus Hamburg durch die Elbe bis ins offene mehr haben wir am Fensterplatz des Steakhouses genossen. Das inkludierte Begrüßungsdinner im Steakhouse war nur eine der Annehmlichkeiten, die man als Bewohner einer Suite genießen kann. Dazu später mehr.
Nach dem Abendessen gab es noch ausgezeichnete Unterhaltung im Theatrium mit der Welcome-Show "AIDA Stars", bei der sich das Show Ensemble der AIDAnova vorgestellt hat und einen Vorgeschmack darauf geben konnte, was uns in den kommenden beiden Wochen noch so erwartet.
Tag 2 - Seetag
Zeit und Gelegenheit das für uns neue Schiff zu erkunden. Und dafür braucht man wirklich etwas Zeit, denn die AIDAnova ist wirklich gigantisch. Mit einer Länge von 337 Meter, Breite von 42 Metern und seinen 20 Decks bietet dieses Schiff der sog. Helios Klasse wirklich viel Platz für ein unglaublich großes Angebot für seine Passagiere. 17 Restaurants, 17 Bars, eine Shoppingmeile mit über 1.000 qm und einem Spa mit über 3.500 qm ist die Nova schon ein Schiff der Superlative.
Eine weitere Annehmlichkeit für Bewohner von Junior-Suiten ist das Frühstück im Bedienrestaurant "Casa Nova" und der freie Zugang zur exklusiven AIDA Lounge, in der man den ganzen Tag auch ohne Getränkepaket freie Getränke erhält und ein über den Tag wechselndes Snack-Angebot.
Insgesamt gefällt mir das Schiff sehr gut. Das Innendesign ist modern und weniger bunt als bei den älteren Schiffen der Flotte. Und das Freizeit und Restaurant Angebot wirklich umfangreich. Den ersten Abend rundete die wirklich gelungene Country-Musik-Show "Nashville" im Theatrium ab.
Tag 3 - Haugesund (Norwegen)
Schon frühgeschichtlich konnte sich Haugesund als Hafen- und Schifffahrtsstadt in Norwegen etablieren. Ende des 19. Jahrhunderts war die Stadt wichtiger Umschlagpunkt der Heringsfischerei. Ein Spaziergang durch Haugesund kommt einer Zeitreise gleich. Hier leistete der norwegische König seinen Beitrag zur Reichsgründung Norwegens im Jahr 872. Harald Hårfagre, oder Harald I. Schönhaar, vereinte viele norwegische Stämme zu einem Reich und ging als Reichsgründer in die Landesgeschichte ein.
Haraldshaugen, ein 1872 errichteter Obelisk, der mit 29 kleineren Monumenten aus 29 Landesteilen an Reichsgründung und Reichsgründer erinnert ist nur ein Blickpunkt der Stadt. Fußläufig direkt daneben liegt Krosshaugen, eine alte Thing-Stätte mit einem originalen Steinkreuz aus der Zeit der Christianisierung um 1000. Die Stadt Haugesund selbst wurde erst im ausgehenden 19. Jahrhundert gegründet, als Umschlagpunkt und Poststelle für Seefahrer und Fischer.
Doch zunächst führte uns unser Ausflug zum Åkrafjiord und dem Langfossen-Wasserfall, was eines der beeindruckendsten Naturerlebnisse der gesamten Reise war. Der Wasserfalls stürzt sich an den Klippen des Fjordes über 600 Meter in die Tief. Mit einem kleinen Ausflugsbot sind wir direkt bis an den Fuß des Wasserfalls gefahren und konnten somit die beeindruckende Kraft des Wasser fast körperlich spüren. Dieses Naturerlebnis raubt einem wirklich fast den Atem.
Wieder an Land ging es weiter zur Farm von Eljavik, wo wir in einem urigen Bauernhaus lokale Köstlichkeiten der umliegenden Farmer als Lunch serviert bekommen haben. Besonders köstlich: der norwegische, braune Käse, der aus karamellisierter Milch hergestellt wird. Von der Wiese vor dem Bauernhaus hatte man einen perfekten und beeindruckenden Blick über den Fjord und den Wasserfall. Ws für eine Kulisse. Zurück in Haugesund ging es dann noch vorbei an dem oben bereits erwähnten Monument Haraldshaugen, welches als Grabmal des ersten Königs von Norwegen Harald Schönhaar gilt. Auf dem Schiff gab es nach einem köstlichen Abendessen wieder erstklassige Unterhaltung.

Tag 4 - Ålesund (Norwegen)
Die Stadt Ålesund ist wie dafür gemacht, ihre Besucher auf dem Seeweg zu empfangen – zeigt doch ihr Wappen ein Schiff mit geblähtem Segel. Ålesund liegt auf den Inseln Aspøy, Heissa und Nørvøy, die durch Brücken und Tunnel miteinander verbundenen sind.
Die Stadt kann man sehr gut vom Hafen aus zu Fuß erkunden. Das Kreuzfahrtterminal liegt quasi mitten in der Stadt. In nur wenigen Gehminuten ist man mitten im kleinstädtischen Treiben, der bezaubernden Hafenstadt. Um jedoch einen tollen Ausblick über die Stadt und den Fjord zu haben gibt es zwei Möglichkeiten, eine beschwerliche und eine bequeme. Die beschwerliche ist der Fußweg über die 418 Stufen hinauf auf den Stadtberg Aksla. Wir haben uns an diesem leicht regnerischen Tag für die bequeme Variante entschieden und sind mit dem Hop-on-Bus durch die Stadt und hinauf auf den Berg gefahren. Von hier oben öffnet sich ein herrlicher Blick über den Fjord, die umliegenden verschneiten Berge, den Hafen und die Innenstadt. Von hier oben ist der Weg über die Treppen und Aussichtsplattformen hinter in den City Park deutlich weniger anstrengend. Unten angekommen schlendert es sich leicht durch die kleine Innenstadt und die lokalen Sehenswürdigkeiten und Denkmäler. Und hinter jeder Ecke fühlt man sich ein wenig beobachtet von den einheimischen Fabelwesen, den Trollen.
Die Innenstadt von Ålesund wurde übrigens bei einem verheerenden Brand 1904 fast vollständig zerstört und in den darauffolgenden Jahren im Jugendstil wieder neu aufgebaut. Ålesund ist zudem eine Haltestelle der auch in Deutschland sehr bekannten Hurtigruten. Auch an dem Tag, als wir mit der sehr großen AIDAnova weit sichtbar im Hafen der Stadt lagen, war ein Schiff der beliebten Postschifffahrt-Gesellschaft am Kai festgemacht. Der Größenunterschied der beiden Schiffe war schon wirklich beeindruckend.
Zum Nachmittag kam die Sonne zwischen den Regenwolken hervor so dass wir den restlichen Tag auf den Außendecks von AIDAnova genossen haben. Das Abendessen im inklusiven Bedienrestaurant "Casa Nova" war zudem ganz hervorragend.
Tag 5 - Nordfjordeid (Norwegen)
Die Stadt liegt auf einer schmalen Landzunge (norwegische Eid) zwischen dem zwischen dem östlichen Ende des Eidsfjords, dem nordöstlichen Arm des Nordjords und dem See Hornindalsvatnet und kommt eher geruhsame und gemütliche daher. Von hier aus haben wir uns aufgemacht zu einer wunderbaren Panoramafahrt entlang des beeindruckenden Nordfjords. Nach ca. zwei Stunden mit ein paar Foto-Stopps haben wir den Jostedalsbreen Nationalpark erreicht. Von hier aus ging es dann zu Fuß weiter bis zu einem Ausläufer des Kjenndal Gletschers. Der eisblaue Gletscher hat die größte Eisfläche des europäischen Festlandes. Die Wanderung bis zur Gletscherzunge ging zunächst über recht gut befestigte Wanderwege. Der finale Weg zum Eis führte dann jedoch über ein unwägbares Stein- und Geröllfeld, was wirklich nur für diejenigen zu empfehlen war, die wirklich gut zu Fuß und trittfest waren. Der Weg war dann doch deutlich weiter und beschwerlicher, als er auf den ersten Blick erschien. Der Blick von hier aus in die Berge und auf den Gletscher waren aber jede Mühe wert.
Zurück am Bus ging es weiter zu einer Berghütte, wo warmer Kaffee und leckere Waffeln Marmelade und saurer Sahne auf uns gewartet haben. Eine wirklich sehr leckere Kombination. Die eigentlich noch geplante Bootsfahrt über den Lovatn Gletschersee musste leider ausfallen, da unser Boot mit einem Motorschaden auf dem See trieb. Zum Glück waren wir nicht schon an Bord, als as Boot liegengeblieben ist.
Nach einem kurzen Stopp an einer kleinen Siedlung mit moosbedeckten Holzhäusern und einer herrlichen Aussicht auf den Nordjord ging es schließlich zurück zum Hafen in Nordfjordeid.
Zum Abendessen auf dem Schiff sind wir heute zum sog. Hot Pot gegangen. Bei dieser asiatischen Version des Fondues bekommt man je nach Wahl Fisch, Fleisch und Gemüse gereicht, was man selbst in einer Pfanne mit zwei verschiedenen, asiatisch gewürzten Brühen garen kann. Dazu gibt es Reis und verschiedene Dips und Saucen. Die Show am Abend im Theatrium der AIDAnova war wieder ein bunte und unterhaltsame Mischung aus Tanz, Gesang und Akrobatik.
Tag 6 - Seetag
Ein Tag auf See ist immer eine willkommene Gelegenheit das Bordleben zu genießen und einen entspannten Tag auf dem Meer zu verbringen. Gestartet ist unser Tag bei einem ruhigen Frühstück im Casa Nova Restaurant. Für Gäste von Junior-Suiten ist das exklusive Bedien-Frühstück im Reisepreis enthalten. Danach ging es in den Body & Soul Spa zum Saunieren und relaxen. Das Wetter war sonnig und frühlingshaft angenehm, sodass der nachmittägliche Spaziergang an Deck und der Drink an der Lanai-Bar in der Sonne genossen werden konnte. Das Abendessen haben wir im hervorragenden Fisch-Restaurant "Ocean's" eingenommen. Für Fischliebhaber eine absolute Empfehlung. Hier mal der Link zur Speisekarte.
Auch heute Abend gab es wieder eine sehr unterhaltsame Show der Entertainment-Crew auf der Bühne des Theatriums.
Tag 7 - Kopenhagen (Dänemark)
Die dänische Hauptstadt ist eine der schönsten Städte Nordeuropas: Das liegt nicht nur an den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und der Lage am Øresund, sondern auch an ihrem urbanen Lifestyle und der herzlichen Gastfreundschaft ihrer rund 600.000 Bewohner. Der Kreuzfahrthafen liegt ca. 5km außerehalb der Stadt. Es gibt zwar noch eine Anlegestelle direkt im Zentrum - diese ist aber nur für eher kleinere Schiffe geeignet. Unsere doch sehr große AIDAnova passt hier nicht hin, sodass wir am außerhalb gelegenen Ocean Quay festgemacht haben.
Von hier aus ging es zunächst mit dem Bus bis zu DER Touristenattraktion der Stadt - der "kleinen Meerjungfrau". Den lille Havfrue, wie man auf Dänisch sagt, ist eine Bronzefigur an der Uferpromenade Langelinie in Kopenhagen. Ihr Vorbild stammt aus dem gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Mit einer Höhe von nur 125 cm gilt das Kunstwerk nach dem Entwurf von Edvard Eriksen als eines der kleinsten Wahrzeichen der Welt. Auftraggeber war der Kunstmäzen und Sohn des Firmengründers der in Kopenhagen ansässigen Carlsberg-Brauerei, Carl Jacobsen. Die hier aufgestellte Figur ist übrigens nur eine Kopie. Das Original wird von den Nachfahren Eriksens an einem unbekannten Ort aufbewahrt.
Zu Fuß entlang der Uferpromenade kommt man zwangsläufig an der nächsten bedeutungsschwangeren Attraktion von Kopenhagen vorbei - dem Gefion-Brunnen. Der Gefionspringvandet, wie er dänisch heißt, ist ein großer Springbrunnen und das größte Denkmal von Kopenhagen.
Die Figurengruppe zeigt Gefion, die Asenjungfrau aus der germanischen Mythologie und ihre zu Stieren verwandelten Söhne. Die Sage erzählt, dass Odin ihr aufgetragen habe, ein schönes Land für die Menschen zu finden. König Gylfi von Schweden hat ihr zum Lohn für ihren schönen Gesang so viel Land gegeben, wie vier Ochsen in Tag und Nacht pflügen könnten. Sie stammte aus Asengeschlecht und hatte ihre vier Söhne, die sie in riesige Stiere verandelte, vor den Pflug gespannt. Der Pflug ging so tief, dass er Land von Schweden losriss, worauf die Ochsen es fort durchs Meer zogen. Gemeint ist hier die Insel Seeland, die heute zu Dänemark gehört.
Von Brunnen aus flaniert man weiter entlang der Promenade bis man zum Schloss Amalienborg kommt - der Stadtresidenz der dänischen Königsfamilie. Die Schlossanlage besteht aus vier identischen Gebäuden: Im Palais Christian IX. wohnt die Königsfamilie und man weiß, dass sie zuhause sind, wenn die Flagge gehisst ist. Palais Christian VIII. ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier befindet sich das Amalienborg Museum. In der Mitte des Schlossplatzes steht eine Statue des Königs Frederik V. aus dem Jahr 1771. Amalienborg ist für seine Leibgarde bekannt. Jeden Tag kann man hier die Wachablösung miterleben. Um 11:30 Uhr verlässt die Königliche Leibgarde die Kaserne am Rosenborg Schloss, um durch die Stadt zum Schloss Amalienborg zu marschieren, wo die Ablösung um 12:00 Uhr stattfindet.
Weiter ging es zu Fuß durch die Innenstadt von Kopenhagen entlang des Nyhavn Kanals mit seinen farbenfrohen Giebelhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Hafenmilieu brachte frühzeitig zahlreiche Tavernen hervor, und die Gegend ist bis heute mit ihren vielen Restaurants, Bierstuben und Bars eines der bekanntesten Vergnügungsviertel Kopenhagens. Von hier aus starten auch Hafenrundfahrten in kleinen Ausflugsbooten. Durch die Fußgängerzone am Ende des Kanals gelangten wir zum Schloss Rosenborg mit seinem schönen und weitläufigen Schlosspark. Die Geschichte Rosenborgs reicht zurück bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts, als Christian IV. mehrere vor den nordöstlichen Wällen liegende Grundstücke kaufte und dort einen Lust- und Küchengarten anlegen ließ. In diesem Garten wurde ein zweistöckiges Sommerhaus errichtet, das 1607 fertiggestellt wurde. Dieses ursprüngliche Gebäude lässt sich auch heute noch im Südflügel des Schlosses erkennen. Weiter durch die Stadt ging es zum Schlendern und Schoppen bei durchwachsenem Wetter auf eigene Faust. Shuttelbusse haben uns am Nachmittag zurück zum Kreuzfahrthafen gebracht. Am Abend gab es an Bord leckere Burger im "Best Burger @Sea".
Tag 8 - Kiel (Deutschland)
Wir sind zurück in Deutschland. Manche Reisenden haben heute das Schiff verlassen. Wir hingegen sind noch eine weitere Woche an Bord geblieben und haben weitere spannende Reiseziele in Skandinavien entdecken können. Aber heute war Shoppen und spazieren angesagt in der Hauptstadt von Schleswig-Holstein. Vom Kreuzfahrt-Terminal am Kieler Ostseekai fällt man quasi direkt in die Innenstadt von Kiel. Hier braucht es also weder Shuttle noch Taxi für einen Ausflug in die maritime Landesmetropole an der Kieler Förde. Es ging für uns zum Shoppen durch die Innenstadt (ich brauchte eine neue Regenjacke), durch schöne Stadtparks und in den Alten Botanischen Garten von Kiel. Zurück zum Schiff ging es entlang der Hafenpromenade. Zum Abendessen gab es heute Japanische Köstlichkeiten im Sushi-House auf AIDAnova.
Tag 9 - Skagen (Dänemark)
Herausragend ist dieser kleine und gemütliche Ort in Dänemark im wahrsten Sinne des Wortes, denn Skagen leitet sich vom altnordischen Wort skaga (herausragend) ab. Im altdänischen bedeutet skaghi Landspitze. Gemeint ist hier also die ins Meer ragende Landschaft an der Nordspitze von Dänemark, wo sich Nord- und Ostsee begegnen. Der schöne Ferienort in Nordjütland ist für seine ganz besondere Lichtstimmung gekannt. Genau dieses besondere Licht lockt seit Generationen Maler, Künstler und Touristen an. Im Kunstmuseum Skagens Museum sind Werke der ehemaligen Künstlerkolonie der Skagen-Maler ausgestellt. Die Sammlung umfasst rund 1900 naturalistische, realistische und impressionistische Arbeiten. Der Sand und das Meer prägen hier seit jeher die Landschaft. Die versandete Kirche aus dem 14. Jahrhundert ist eine der bekanntesten Touristenattraktionen der Gegend. Die Kirche wurde schon ab dem 16. Jahrhundert immer wieder vom Sand begraben, ehe sie 1795 entgültig geschlossen wurde. Nur der Turm blieb bis heute als sichtbares Denkmal erhalten. Ein weiteres spektakuläres Sanderlebnis ist Råbjerg Mile, Nordeuropas größte Sanddüne, die aus 3,5 Millionen Kubikmetern Feinsand besteht und sich jedes Jahr um 15 bis 20 Meter bewegt.
Vom Hafen aus kommt man in ein paar Gehminuten gut zu Fuß in die nördlichste Stadt Dänemarks. Wer noch bis zur Sanddüne und dem Leuchtturm kommen möchte, plant entweder etwas mehr Zeit ein oder leiht sich ein Fahrrad an der Touristen-Information direkt am Hafen vor dem Schiff.
Wir haben uns entspannt zu Fuß durch das idyllische Örtchen treiben lassen, vorbei an bezaubernden Geschäften, leckeren Eisdielen und den für diese Gegend typischen gelb gestrichenen kleinen Häusern. Unser Spaziergang führte uns bis zu den Stranddünen und dem Vippefyr, einem historischen Leuchtfeuer, welches durch eine Wippe hoch in den Himmel gehoben wurde. Von hier aus sind es nur noch wenige Schritte bis zum schönen, langgezogenen Sandstrand. Wer mag, kann am Strand entlang bis zum heutigen Leuchtturm laufen.
Zurück durch die Stadt und vorbei an kleinen und schlichten Kirchen ging es wieder zum Schiff. Der Abend klang dann französisch aus bei einem köstlichen Dinner im französischen à la carte Restaurant "French Kiss".
Tag 10 - Seetag
Ein weiterer Seetag auf der AIDAnova bringt uns erneut in Richtung Norwegen. Gelegenheit die vielen Freizeitmöglichkeiten des Schiffes zu nutzen. Für mich ging es nach einem leckeren Frühstück im Heck des Schiffes auf den Kletterpark im "Four Elements" dem Activity-Deck des Schiffes. Hiernach haben wir das herrliche Wetter an Deck genossen und Zeit zum Saunieren gab es auch noch. Der Body & Soul Spa auf der AIDAnova ist wirklich großzügig, mit vielen Saunen, gemütlichen Ruheräumen und einem Außenbereich mit Liegen und Whirlpools. Am Nachmittag hat uns die Bingo-Show im Theatrium in Zockerlaune versetzt.
Und zum Abendessen hat es uns erneut ins wirklich hervorragende Churrascaria Steakhouse verschlagen.
Tag 11 - Oslo (Norwegen)
Schon die Einfahrt nach Oslo durch den Oslofjord ist extrem beeindruckend. 120 Kilometer schlängelt sich das Schiff tief ins Land, vorbei an unzähligen Inseln, bis mitten in die Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt des Landes. Die Balkone der benachbarten, modernen Häuser sind fast zum Greifen nach und in nur wenigen Gehminuten vom Hafen ist man mitten im Zentrum der urbanen Stadt.
Und die Superlative haben kein Ende genommen. Denn am heutigen 16. Mai ist der norwegische Nationalfeiertag. Und nach zwei lähmenden Corona-Jahren konnte das Land endlich wieder feiern. Und die Norweger verstehen es wirklich ihr Land und sich selbst zu feiern. Sprichwörtlich das ganze Land war auf den Beinen bei herrlichstem Sonnenschein. Und anders als wir Deutschen, die unseren Nationalfeiertag eher als willkommenen, zusätzlichen freien Tag nutzen, sind die Norweger wirklich stolz auf ihre Nation und das zeigen sie auch jedem. Alle Norweger waren auf den Straßen, festlich gekleidet, die meisten in Nationaltracht oder eben elegant herausgeputzt. Tausende Menschen säumten fahnenwedelnd die Straßen und jubelten den vielen Umzügen zu. Die Kinder und Jugendlichen der Osloer Schulen zogen geführt von Musik-Kapellen durch die Straßen mit dem Königspalast als Ziel. Dort wurden sie winkend begrüßt von der norwegischen Königsfamilie. Als Besucher wird man sofort von der ausgelassenen Feierstimmung in einen Sog gezogen und zieht mit den vielen fröhlichen Menschen durch die Stadt bis man selbst der Königsfamilie am Palast zuwinkt.
Und nach den "offiziellen" Umzügen zum Königspalast ging die Party aber erst richtig los. Überall lief laut Musik, alle Bars und Restaurants waren überfüllt, auf allen Plätzen und Wiesen ließen sich Menschengruppen nieder und feierten ausgelassen und friedlich. Was für ein Spektakel. So erleben die Besucher Oslos die Stadt wirklich nur selten. Ich war zutiefst beeindruckt und beseelt. Oslo hat mich absolut verzaubert. WOW! Am Abend sind wir auf eine Zeitreise gegangen. Im Time Machine Restaurant auf AIDAnova erlebt man eine unterhaltsame Dinner Show mit einem leckeren Dreigang Menü.
Tag 12 - Kristiansand (Norwegen)
Das beschauliche kleine Städtchen zieht einen schon nach wenigen Minuten in seinen Bann. Direkt am kleinen Hafen liegt das beeindruckende Kilden Theater- und Konzerthaus. Es ist das Zuhause vom Agder Theater, dem Symphonieorchester Kristiansand und der Oper Süd. Vom Hafen aus ist man in nur wenigen Gehminuten mitten in der kleinen Stadt. Die Innenstadt ist quirlig, abwechslungsreich und bunt. In den Straßen reihen sich die kleinen Geschäfte, Restaurants und Cafés wie Perlen an eine Kette. Viele Gebäude sind norwegisch, typische kleine Holzhäuschen. Wir sind gemütlich durch die Stadt spaziert und haben uns verzaubern lassen von dem Flair der Stadt, die ihre Ursprünge bereits im 16. Jahrhundert hatte. Vorbei an der kleinen Festung Christiansholm und der Marina waren wir schon am Mittag wieder zurück am Hafen.
Nach einem kleinen Mittagssnack ging es zu unserem Ausflug. Mit einem Ausflugsboot ging es vorbei an den Inseln des Randesund Archipels. Das Archipel besteht aus 988 kleineren und größeren Inseln und Riffen. Dabei passiert man unter anderem die Insel Dvergsoya, auf der sich vielleicht gerade Kronprinz Håkon in seiner Sommerresidenz aufhält. Weiter ging es vorbei an der Insel Stokken mit seinen bekannten Grabhügeln aus der Bronze- und Eisenzeit. So richtig genossen haben wir den Ausflug jedoch nicht, denn es war kalt und regnerisch. Die kleinen Inseln waren die meiste Zeit nur durch eine verregnete Plastikplane zu sehen, die zum Schutz über das Boot gezogen wurde. Da haben auch die frisch an Bord gebackenen Waffeln nicht wirklich zur Steigerung der Stimmung beigetragen. Durchgefroren und nass waren wir am Nachmittag dann wieder an Bord. Da haben wir uns wirklich gefreut, dass unsere Suite einen Whirlpool hatte, der an diesem Nachmittag dann tatsächlich zum Einsatz kam.
Zum Abend gab es noch ein kulinarisches und unterhaltsames Highlight - der Besuch im Teppanyaki-Grill an Bord der AIDAnova. Beste Unterhaltung und köstliches Essen, zubereitet direkt vor unseren Augen. Das kann man sich nicht entgehen lassen. Passend ist der Abend an der TOKYO-Bar ausgeklungen.
Tag 13 - Seetag
An diesem Tag auf See haben wir die Seele baumeln und uns verwöhnen lassen. Ein wenig Wellness, Bingo, leckeres Eis am Nachmittag und Fisch, Dinner im Ocean's Restaurant und Fernsehen auf der Kabine. Mehr ist heute nicht passiert.
Tag 14 - Kopenhagen (Dänemark)
Ein zweites mal auf dieser Reise sind wir in Kopenhagen. Und noch einmal ging es zu Fuß durch die Stadt vorbei an den bekannten Sehenswürdigkeiten der dänischen Hauptstadt. Sehr besonders war für mich z.B. der sog. Rundetårn - ein astronomischer Turm mitten im Herzen der Stadt. Was den Turm so besonders macht ist sein Inneres. Denn hier führen weder Treppen noch ein Aufzug nach oben, sondern eine Rampe, die sich spiralförmig in siebeneinhalb Runden mit einer Strecke von über 200 Metern den Turm auf knapp 35 Meter hinauf windet. Die Rampe wurde genutzt um mit Pferdewagen Bücher und Instrumente hinauf zum Observatorium zu bringen. Der Turm diente bis 1861 als Observatorium der Universität Kopenhagen und beherbergt heute noch das älteste funktionsfähige Observatorium Europas.
Das Highlight des Tages war aber zweifelsohne das Abendessen im Gourmetrestaurant "Rossini" an Bord der AIDAnova. Hier hat uns Kulinarik der absoluten Spitzenklasse erwartet. Genau der perfekte Abschluss einer beeindruckenden Reise durch Skandinavien.
Tag 15 - Kiel (Deutschland)
Zurück in Deutschland geht diese vierzehntägige Kreuzfahrt nach Skandinavien zu Ende. Mit der Bahn ging es dann wieder zurück nach Hause.
Fazit
Diese Reise war ein absolutes Erlebnis-Highlight und jedem zu Empfehlen, der die Natur aber auch die Metropolen des Nordens erleben will. Norwegische Fjorde, gigantische Wasserfälle, Gletscher, gemütliche Städte und Geschichte. All das erlebt man auf einer Reise in den Norden. Von mir gibt es eine 100%-Empfehlung für Skandinavien mit einem Kreuzfahrtschiff. Kleiner Tipp: Stell dich mit passender Kleidung auf alle denkbaren Wetterlagen ein. Dann wird eine Kreuzfahrt nach Skandinavien auch für Dich eine beeindruckende Reise.
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